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Sonntag, 1. März 2009

Baubeginn und Patenschaften

Wie wir schon in unserem November Newsletter berichteten, ließ sich die Zusammenarbeit mit unserem Architekten Patrick MUGO in Nairobi sehr Erfolg versprechend an. Heute können wir mitteilen, dass unsere Erwartungen übertroffen wurden, denn es gelang in kürzester Zeit die Erwirkung aller noch ausstehenden behördlichen Bewilligungen. Die vom Architekten ausgearbeitete Ausschreibung erbrachte schon im Jänner nicht weniger als sechs Angebote von örtlichen Bauunternehmen, die als Generalunternehmer größtes Interesse an der Ausführung des Projektes bekundeten. Dies mag einerseits daran liegen, dass schon die erste Projektsphase - ein für die Südküste Kenias nicht unbedeutendes - Auftragsvolumen beinhaltet und überdies andererseits durch die Vorlage des Masterplanes jedem Anbieter klar war, dass er auch auf weitere Aufträge hoffen könne, wenn er erst einmal zu Zug gekommen war.
Besonders erfreulich war aber auch die Tatsache, dass, trotz der Inflation in Kenia, die Anbote sich im Bereich der vom Architekten abgegebenen Schätzungen bewegten!

Prüfung und Auswertung der Ausschreibungsergebnisse
Nach eingehender Überprüfung der Anbote war der Entschluss gefasst, sich von jenen Unternehmen, die die vier besten Anbote gelegt hatten, Referenzprojekte anzusehen, um möglichst noch während des Aufenthaltes Vorort im Jänner / Februar zu einer Entscheidung zu kommen.
Kenia hat uns mit der üblichen Hitze empfangen, doch es blieb uns nichts anderes übrig, als sofort loszulegen und ein Projekt um das andere zu besichtigen, um einen persönlichen Eindruck von den Unternehmen und ihren bislang realisierten Bauvorhaben zu erhalten. Es waren Schulen, Internate aber auch Wohnhäuser und Büros darunter. Wie erwartet, versuchte jeder Unternehmer sich im besten Licht zu präsentieren.
Für uns waren aber nicht ausschließlich Preis und Qualität die entscheidenden Faktoren für die Auswahl, sondern auch die Verbundenheit mit den örtlichen Verhältnissen. Aus den nachfolgenden Gesprächen kristallisierte sich damit alsbald ein Favorit, nämlich Allan GITHIA, heraus. Es ist überdies jener Unternehmer, der schon die Einfriedung des Geländes vorgenommen hatte. Im Abschlussgespräch wurden alle unsere Vorstellungen akzeptiert, auch ein geringfügiger Nachlass konnte noch vereinbart werden.
Parallel dazu haben wir weitere Gespräche mit den Behörden, insbesondere zum Thema der in einem eher bedauerlichen Zustand befindlichen Zufahrtsstraße, geführt. Wie bereits in unserem August Newsletter berichtet, hatte man uns Unterstützung bei der Instandsetzung zugesagt, bislang ist jedoch noch nichts geschehen. Vermutlich war es der nun definitiv bevorstehend Baubeginn, der ein Umdenken und damit die Ankündigung bewirkt hat, die nach dem Flächenplan dieses Gebietes vorgesehene, sozusagen offizielle Straße, die gegenwärtig eher einem Fußpfad gleicht, herzurichten, damit künftig auch Schulbusse diese Straße passieren können. Man wird sehen, was nun diese Ankündigung wert ist.
Dem Bauunternehmer ist eine Frist für die vollständige Herstellung aller Baulichkeiten bis Ende August 2009 gesetzt. Begreiflicherweise hatte er daher großes Interesse so rasch wie möglich zu beginnen. Das war auch in unserem Sinne, nicht zuletzt auch deshalb, weil wir schon darauf brannten, am Grundstück den Spatenstich zu begehen und dabei noch persönlich anwesend sein zu können.

Spatenstich und Baubeginn
In Kenia ist es üblich, dass dem Unternehmer das Baugrundstück förmlich übergeben wird. Gleichzeitig wird symbolisch der schriftliche Auftrag ausgehändigt. Die Formalitäten bedurften einiger weniger Tage,doch schon für den 17.2.2009 wurde das Ereignis anberaumt und jeder eingeladen, der bislang mit dem Projekt in Verbindung war, der Clerk des County Council of Kwale, der Chief, die Chancellors, die Village-Chairmen, Village-Chairwomen und viele andere. Nach diversen Ansprachen und Vorstellungen folgte die Übergabe des Vertrages und damit des Grundstückes an Allan GITHIA zur Ausführung der Phase 1 unseres Projektes (Kinderheim, Infrastruktur, Wasserturm, technische Gebäude). In Anschluss daran wurden in den auf dem Grundstück nach dem Masterplan vorgesehenen beiden Kreisverkehren „Christmas Trees“ gepflanzt, der Platz für einen Boabab-Baum wurde in den folgenden Tagen festgelegt und auch dieser gepflanzt. Fast alle beteiligten sich an diesem Vorgang. Zu guter letzt erfolgte beim bereits ausgesteckten Gebäudeumriss des Kinderheims die Grundsteinlegung, bevor bei Samosas und Cola die Feier ausklang.

Die nächsten Schritte
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, konnten während dieses Aufenthaltes auch alle wesentlichen Materialien und Produkte ausgewählt werden, die beim Bau des Kinderheimes verwendet werden sollen. Einige wenige Abstimmungen sind noch erforderlich, doch können diese auch von Wien aus in Kooperation mit unserem Architekten veranlasst werden.
Dennoch wird es erforderlich sein, etwa ab Juli / August wieder Vorort zu sein, denn das Kinderheim soll sobald als möglich in Betrieb gehen. Auch die Gespräche mit dem Children Department (Jugendamt) sind weit fortgeschritten. Besonders wichtig ist aber die Auswahl der Pflegeeltern und der weiteren Mitarbeiter. Auch dies wird sicher zeitaufwändig und stellt einen besonders sensiblen Bereich dar.
Während der Bauarbeiten ist unser Architekt regelmäßig Vorort, darüber hinaus wird Mike KIMEU, der uns nun schon seit gut zwei Jahren in Ukunda unterstützt, mehrmals wöchentlich Fotos anfertigen und diese mit kurzen Berichten an uns senden, so sollten wir stets auf dem Laufenden sein.

Patenschaften zur Unterstützung der Nachhaltigkeit
In den vergangenen Jahren, wurden wir immer wieder durch Spenden und Zuwendungen von Freunden und Bekannten bei der Umsetzung unseres Vorhabens unterstützt. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle von ganzem Herzen bedanken.
Obwohl die Finanzierung zum Bau des gesamten Projektes weitgehend gesichert ist, wollen wir nicht leugnen, dass wir auch weiterhin auf Hilfe angewiesen sind, vor allem deshalb, weil die Mittel zur Finanzierung der Betriebs- und Erhaltungskosten ein wesentlicher Faktor sind, dem schon heute besondere Bedeutung beizumessen ist. Alleine für den Betrieb des Kinderheimes sind bei Vollauslastung (etwa 30 Kinder), in etwa 3000,- Euro monatlich zu budgetieren.
Wir wurden schon häufig auf Patenschaften angesprochen. Dieses rege Interesse und der Umstand, dass es ab Herbst mit laufenden Betriebskosten ernst wird, haben wir nun zum Anlass genommen, Patenschaften vorzusehen. Wir unterscheiden hierbei jedoch grundlegend zwei Arten.
Zum einen die Übernahme einer Patenschaft für ein Kind. Diese Art der Patenschaft wird erst ab Herbst des Jahres 2009 zur Verfügung stehen, wenn die ersten Kinder in das Waisenhaus kommen. Zum anderen die Projektpatenschaft, mit der man das Projekt, oder Teile des Projektes in unterschiedlichster, aber doch auch ganz konkreter Form unterstützen kann. Diese Art der Patenschaft kann sofort übernommen werden. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich auf unserer Homepage unter dem Link „Sie können helfen“ näher darüber informieren.

Allgemein zur Situation in Kenia
Der infolge der angespannten politischen Situation im Vorjahr durch Landflucht bedingte Ernteausfall hat in Kenia zu einer schwierigen Versorgungslage bei Lebensmitteln und damit auch zu beträchtlichen Preissteigerungen geführt. Man kann aber hoffen, dass sich die Situation durch die neue Ernte verbessern wird. Auch hört man, dass ab Juli dieses Jahres die Buchungssituation sehr erfreulich ist, sodass man hoffen kann, dass der Tourismus, der an der Südküste der wesentliche Arbeitgeber schlechthin ist, langsam aber sicher wieder das Niveau vor Jänner 2007 erreichen wird.

Absetzbarkeit von Spenden
Der Gesetzesentwurf liegt vor, abgesehen von einer Wartefrist von drei Jahren, die für uns nach unserem Verständnis mit 2009 ablaufen würde, kann kein Zweifel bestehen, dass AUSTRIA for KENYA KIDS SUPPORT die Voraussetzungen für die Absetzbarkeit von Spenden erfüllen wird, da sich der Gesetzgeber offenbar doch dazu durchgerungen hat, auch Projekte der Entwicklungshilfe einzubeziehen.